zwischenbilanz
als die kälte des winters
auch in mein herz einzog
suchte ich verzweifelt
in meinem leben
ob es einen menschen gibt
der meine sprache versteht
ich fand niemanden
es ist wohl so:
jeder ist allein
vermeintliche gemeinsamkeit
nur zerrspiegel
der eigenen gedanken
glaubhaft
solange sie einander
nicht widersprechen
ich suchte weiter
in meinem leben
nach menschen
die mir halt geben
ich fand nur menschen
die halt suchten
und meine
vermeintliche
stärke
es ist wohl so:
jeder sucht schutz und halt
– in den armen einer frau
– an der schulter eines mannes
– in den versprechungen einer religion
jeder sucht das für immer
verlorene paradies
das es niemals gegeben hat
ich habe die suche aufgegeben
und gebe, was ich noch habe
an wärme, an liebe,
denen, die nicht mehr
danach suchen können
so hat der rest
meines lebens
dennoch einen sinn
©hl/ 2003
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Jemand schrieb darauf eine Antwort
Nein
die Kälte des Winters
war nie in deinem Herzen
sie klopfte nur an
und verbrannte sich die Finger
Nein
deine Gedanken sind keine Zerrspiegel
Zerrspiegel sind kalte Winter und böze
Sie zerspringen schon bei Kerzenschein
erst recht an meinem Kamin
Ja
Wir suchen
Auch wenn wir gefunden haben
Wir suchen weiter
Suchen ist schön, oft schöner als finden.
Auch wenn ich es nur ahnen kann,
freundliche Augen hab ich eben gesehen
und ein Lächeln….
© Verfasser unbekannt
Ich schrieb damals in diversen Foren und manchmal gab es Antworten von anderen Schreibern. 🙂